Arbeitsbeispiele/Texte
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Gedruckter Ausstellungsführer durch die Sammlung der
Allianz Versicherungs AG, Berlin "Kunst in den Treptowers"

Die durch farbige Flächen gekennzeichneten Abbildungen der Kunstwerke können aus urheberrechtlichen Gründen hier leider nicht gezeigt werden.
Text: Ursula Wenzel
Jonathan Borofsky Jonathan Borofsky, USA
Molecule Men 1998
Modell
Hannelore Landrock-Schumann Hannelore Landrock-Schumann, D
Kalt, Kalt, Kalt, Waaarm…Heiß!
1997
Modell




Altbau und Anbindung Neubau im Innenhof
Jonathan Borofskys Molecule Men wurden für den Standort Berlin entworfen. Sie stehen unweit der Treptowers in der Spree und ragen 30 Meter hoch aus dem Wasser.
Sie markieren den Standort und zugleich den Schnittpunkt der drei Stadtteile – Treptow, Kreuzberg und Friedrichshain.
Hannelore Landrock-Schumann nimmt das Motiv des Dialogs zwischen Architektur und Kunst mit ihrem "natürlichen" Farb-
konzept zur Gestaltung von Ebene 2 im Allianz-Gebäude auf und entwickelt zwischen den beiden Polen Spree (blau) und dem Altbau (rot) ein Orientierungssystem durch Farbabstufungen.
"Im Gehen sehen" Positionen,
Ansichten und Einsichten
Josef Albers, D
Lifelike 1961

Für die Architektur von Unternehmen sind Raumprogramm und Arbeitsabläufe primär maßgeblich. Sowohl die architektonischen Gegebenheiten als auch die Funktion, die Kunst in halböffent-
lichen Räumen erfüllt, fordern ein schlüssiges Kunstkonzept, das den Dialog zwischen Architektur, Kunst und Menschen aufnimmt und die Unternehmensphilosophie nach außen trägt. Die kon-
struktive und konkrete Kunst der Sammlung in den Treptowers versucht, in diesem Dialog Motor und Mittler zu sein. Bis heute hat sich die konstruktive und konkrete Kunst mit einer Vielfalt und Vielzahl künstlerischer Positionen mit ungebrochener Kraft in allen Kunstgattungen international gehalten und weiterent-
wickelt. Scheinen grundlegende Mittel und Methoden sowie das gemeinsame wahrnehmungspsychologische Erkenntnisinteresse konstruktiver und konkreter Künstler auf den ersten Blick be-
grenzt zu sein, so erschließen sich im vergleichenden Betrach-
ten und beim"Sehen im Gehen" die vielfältigen künstlerischen Ansätze und Lösungen.
Josef Albers (1888-1976), einer der Pioniere der konstruktiven Kunst, begründete durch seine Auseinandersetzung mit op-
tischen Wahrnehmungsphäno-
menen und den Arbeiten über die "gegenseitige Beeinflussung der Farben" und über räum-
liche Illusionen durch Linien- und Flächenkonstruktionen die "perzeptuelle Kunst". Nach der Schließung des Bauhauses, an dem er als Meister unterrichtet hatte, emigrierte er 1933 nach Amerika und beeinflußte als Lehrer am Black Mountain College stark die amerikani-
sche und internationale Kunst-
szene.
Josef Albers
Sein Zeitgenosse Hermann Glöckner (1889-1987) arbeitete weit ab von künstlerischen Zentren – überwiegend in Dresden. Seine künstlerische Spannweite und internationale Bedeutung jedoch reichen weiter als die der meisten Künstler seiner Zeit. Nach dem konstruktivistischen "Tafelwerk" entstehen Arbeiten mit frei schwingenden Formen, kurvigen Linien und dynamischen Ab-
läufen. Er macht Objekte, bearbeitet Fundstücke, experimentiert mit Papieren und Farben. Der Dresdner "Patriarch der Moderne" löst die Dinge aus ihrem alltäglichen Kontext, experimentiert mit ihnen und setzt sie neu zusammen. Die Qualitäten, Geheim-
nisse, Gesetzmäßigkeiten und Ordnungen der Dinge kommen zum Vorschein.
Während Glöckner im Umgang mit flächigen Elementen drei-
dimensionale Objekte gewinnt, problematisiert Carl Andre Dreidimensionalität und bearbeitet die minimalen Differenzen zwischen Fläche, Raum und Materialien. In der Eingangshalle des Allianz Gebäudes wird mit in den Boden eingelassenen Plattenpaaren aus verschiedenen Metallen die Vorstellung von einer Skulptur "flach wie Wasser" realisiert.
Andre gehört seit seiner ersten Ausstellung 1964 zu den zentralen Figuren der aus Amerika kommenden Minimal Art, die in manchem Verbindungen zur Concept Art aufweist und an konstruktivistische Tendenzen der europäischen Kunst anknüpft.
Hermann Glöckner Carl Andre, USA
CuPbSnZn DIAPASON
Berlin 1998, Detail
Kupfer, Blei, Zinn und Zink
12 Zweiklänge
von je 2 Metallen
1 cm x 100 cm x 200 cm
je Zweiklang
carl andre
Hermann Glöckner, D
Zwei verklammerte Scheiben 1969/79/86
Richard Paul Lohse, CH
15 systematische Farbreihen
mit 5 gleichen horizontalen
Rhythmen 1955/69

Wadimir Stenberg Wladimir Stenberg, Rußland
Raumkonstruktion KPS XIII 1919/78
Richard Paul Lohse Richard Paul Lohse (1902-1988) begründete die "systematische Kunst".
In seinen Arbeiten nimmt die der gestalterischen Umsetzung vorgelagerte Planung und Konzeption eine vorrangige Stellung ein – ein Vorgriff auf die Concept Art der 60er Jahre. Untersuchungen über das Verhältnis von Form und Farbe und die Beziehungen zwischen Teilen und dem Ganzen sind seine zentralen Themen. Sie führen u.a. zum Prinzip der "Farbmengen-Gleichheit" innerhalb eines Bildes und den Arbeiten mit "vertikal Rhythmen". Als "demokratisch" bezeichnet er seine Strukturen, bei denen alle Elemente in
gegenseitiger Bedingung und Bestimmung das Ganze bilden. Dieser auch explizit politische Anspruch, hierarchische Strukturen zu überwinden, verbindet ihn mit dem russischen Revolutionskünstler Wladimir Stenberg (1899-1982). Stenberg entwickelte zusammen mit seinem Bruder Georgii ein gegen die "reine" Kunst gewandtes Konzept und propagierte den "industriellen Konstruktivismus".
Als Künstler "-Konstrukteure" oder "-Monteure" entwarfen sie ingenieurhafte Raumkonstruktionen mit politischem Manifestcharakter.
Heijo Hangen, D
WVZ Collagen
Nr. 20 (Ninfa)
1997/98



Lars Englund, S
förvecklinger 1991
Heijo Hangen Lars Englund

Heijo Hangen und Lars Englund verwenden beide in ihren Arbeiten Module, die aus dem Bereich der Architektur von Buckminster Fuller und Konrad Wachsmann als konstituierende Gestaltungselemente in den künstlerischen Bereich übertragen werden.
Hangen und Englund setzen Module unterschiedlich ein und gelangen zu völlig anderen Ergebnissen. Heijo Hangen arbeitet mit einer festgelegten "Subjektivform" und erreicht durch logisch bestimmte Operationen wie Umkehrung, Drehung, Verschiebung oder Progression variable Bildlösungen.

In den "zeitversetzten Bildkombinationen" schließt er Bilder aus verschiedenen Schaffensperioden zu neuen Kombinationen zusammen und demonstriert damit deren gemeinsame innere Logik. Lars Englund überführt das architektonische Modularprinzip mit gleichförmigen Elementen in die Plastik. Seine oft organisch anmutenden oder geometrischen Elemente werden zu "Baukörpern" und offeneren Anordnungen zusammengefügt, die natürlichen Strukturen von Molekülen und Kristallen oder auch Wachstumsprozessen ähneln.

Gerhard Mantz, D
Pollux 1991

Matti Kujasalo, FIN
ohne Titel 1991
Matti Kujasalo
Gerhard Mantz
Anhand der Arbeiten von Gerhard Mantz läßt sich die Vielfalt von künstlerischen Interessen und Ansätzen innerhalb der konstruktiven und konkreten Kunst verdeutlichen. Trotz ihrer eindeutigen Kontur entziehen sich die Wandobjekte von Gerhard Mantz dem bestimmenden Blick. Intensive Farbigkeit leitet und "absorbiert" den Blick in Hohlräume, lenkt von Oberflächen und Konturen ab, schafft Irritationen und verhindert das Erfassen der Konstruktion. Schatten und farbige Reflexe halten die Objekte vor der Wand in der Schwebe.
Konstruktive Kunst hat sich nicht nur in traditionellen Kunstländern durchgesetzt, sie ist auch in kleinen Ländern mit bedeutenden Künstlern vertreten.
Die Linienverbände von Matti Kujasalo ergeben sich aus Position, Anordnung, Richtung, Stärke und Farbe, Vernetzung, Überschneidung und Verflechtung seines Bildmittels "Linie". Diese gruppieren sich zu komplexen Zeichen und beschreiben eine Bewegung, eine Strömung, die man als zentrisch ausgehend bezeichnen kann, von der Bildidee zur Bildbegrenzung, oft als kreisrunde Bildfläche.
Max Bill Max Bill, CH
Zwilling als Viertelskugel 1968
Ulrich Wüst Ulrich Wüst, D
Berlin Mitte,
Köpenicker Straße
1995

Der Schweizer konkrete Künstler Max Bill (1908-1994), Bauhausschüler, arbeitete als Architekt, Maler, Plastiker, Theoretiker und Publizist. Seine Kunstwerke wollte er als Realisationen von abstrakten Ideen in konkreten ästhetischen "Gegenständen für den geistigen Gebrauch" und als "Modelle für harmonischere Verhältnisse" auf allen Gebieten verstanden wissen. Er verfolgte die Idee, Gestaltung auf alle gesellschaftlichen Bereiche zu übertragen. Sein Konzept einer "schule für gestaltung" konnte er in Ulm mit der Hochschule für Gestaltung realisieren, nachdem er hierzu von der Geschwister-Scholl-Stiftung den Auftrag erhalten hatte. 1950 nahm die "hfg ulm" unter seiner Leitung ihre Arbeit auf.

1972 begann Ulrich Wüst mit einer fotografischen Bestandsaufnahme der DDR. Er dokumentierte vor und nach 1989 u.a. die Veränderungen der Berliner Innenstadt. Wüst hatte als Stadtplaner gearbeitet, bevor er sich ausschließlich der Fotografie zuwandte. In seinen Aufnahmen wird der städtebauliche Kontext zum Thema.
Komponierte Gebäudevolumen und Zwischenräume bilden die städtebauliche Situation ab. Alte Gebäude tragen Geschichts- und Gebrauchsspuren, Neues wirkt zerstörerisch. Wüst´s foto-
grafischer Standort ist ein politischer. Er verzichtet auf spektakuläre Situationen und effektvolle fotografische Mittel. Daraus resultiert die Glaubwürdigkeit seiner Aufnahmen, die Verlust zum Gegenstand haben. Seine Aufnahmen halten die Kraft der Fotografie als Dokument den digitalen Übertragungs- und Bearbeitungsmöglichkeiten entgegen.
Räume, Abläufe und Prozesse Jakob Mattner, D
Optische Alleen 1998
Jakob Mattner
Wolfgang Lukowski Wolfgang Lukowski, D, Fotodokumenta-
tion 1998, (Charly Steiger bei der Konzeption Ihrer, Licht-Laser-Installa-
tion, …somewhat dancing…)

Konzept, Planung und Umsetzungsprozess sind für die konstruktive und konkrete Kunst konstituierender Bestandteil der Kunstwerke. Wolfgang Lukowski steht mit seinen fotogra-
fischen Arbeiten dieser Kunst nahe und ist zahlreichen Künstlern auch freundschaftlich verbunden. Er fotografierte die in der Sammlung vertretenen Künstler bei der Arbeit in ihrem Atelier oder in den Treptowers, um den Entstehungsprozeß der ausgestellten Arbeiten festzuhalten und zu dokumentieren.

Quer zum Verlauf der langen Flure fordert die Arbeit von Jakob Mattner einen Richtungswechsel in den simulierten Raum, in die "Pappelallee". An der Kreuzung von Flur, Baum- und Spiegelinstallation verschränken sich zugleich Architektur, Kunst und "Natur". Mattner simuliert mit seiner Installation einen ins Unendliche führenden Raum.
Thomas Bayrle Thomas Bayrle, D
Blue Sleep V 1998
Rainer Kallhardt Reiner Kallhardt, D
Multivariable Permutation 1968/71/98

Thomas Bayrle suggeriert unendliche Tiefe und Dichte in seiner Arbeit, die das Motiv vom Bild im Bilde thematisiert. Gesichter aus Gesichtern aus G-sichtern … von der Totale ins Detail, vom Ganzen ins Einzelne, vom Körper in die Zelle.

Reiner Kallhardt realisierte entlang der langen Flure ein Kontinuum aus "interagierenden Farben". Einzelne Elemente, zusammengesetzte Formen und Bänder aus einem quadratischen Baustein, der jeweils aus sechzehn konzentrischen Quadraten mit gleichem Flächeninhalt besteht, enthalten unterschiedliche Kombinationen aus zwei, vier, acht oder sechzehn gleichbleibenden Farben. Je nach Anordnung und Nachbarschaft wechseln die Farben ihren Charakter, ihre Intensität und lösen irritierende Farbwahrnehmungen aus.
Hans-Jörg Glattfelder, CH
Kontinuität der roten
Linie 1998
Hans-Jörg Glattfelder Jo Schöpfer, D
ohne Titel 1998
Jo Schöpfer

Für Hans-Jörg Glattfelder sind zwei Themen von gesellschaft-
licher Relevanz und Ausgangspunkte künstlerischer Überlegun-
gen – erstens "die Funktion, welche das Konzept 'Schein’ in der Erklärung und Bedeutung von Sachverhalten hat" und zweitens "die Art und Weise, wie Bedeutungstransfer in der Metapher stattfindet". Das erläutert die Ambivalenzen, die er in seinen künstlerischen Arbeiten herstellt: scheinräumliche Wirkungen von Farben und Schatten, räumliche Volumen auf der Fläche, Aufhebung rechtwinkliger Bildbegrenzungen zugunsten des Figurumrisses, Netzbilder aufgrund von entsprechend ange-
ordneten Schnittpunkten.

Mit anderen Mitteln arbeitet Jo Schöpfer an dem Problem von Schein und Realität. Konturen, Schatten, Gitter und Formen um, hinter, vor oder neben Leerräumen bilden zusammen die Nahtstellen zwischen Tren-
nendem und Durchlässigem, zwischen Volumen und Raum, erzeugen unsichere Wahr-
nehmungen.
Gary Woodley, GB
ohne Titel 1983/98
Alexander Rogl Alexander Rogl, D
Light Walking 1998
Entwurf
Gary Woodley "Im Gehen gesehen" wird die 700m lange Lichtinstallation von Alexander Rogl in einem der Flure. Wer dort entlang läuft, löst Lichtimpulse aus und wird von einem in den Boden gelassenen Band aufleuchten-
der und verlöschender Farbfel-
der begleitet. Diese Interaktion zwischen Personen und Kunst-
werk beeinflußt und verändert zugleich auch die räumliche Situation.

Gary Woodley verwandelt flächige Bänder zu räumlichen Hohlkörpern, deren Innenseite gleichzeitig ihre Außenseite, deren Außenseite gleichzeitig ihre Innenseite ist und demonstriert so das physikalische Paradoxon des moebius´schen Bandes an zahlreichen seiner Arbeiten. Seine Wandinstallation in Berlin geht noch einen Schritt weiter: Neben Innen und Außen werden auch Fläche und Raum gegeneinander vertauscht. Er projiziert den aus Bändern gewonnenen Hohlkörper auf die Fläche, behandelt jedoch bestimmte Teile mit leuchtendem Stoff, so daß diese wieder räumlich hervorzutreten scheinen.
Helmut Dirnaichner, D
Übers Meer 1998
Vera Röhm, D
Der Baum, 13
Scheiben 1975/76

Helmut Dirnaichner Vera Röhm

Helmut Dirnaichner verwendet Erdpigmente, zerstoßene Mineralien, Asche, Flußkiesel u.a., die er an verschiedenen Orten sammelt, wie auch selbstgeschöpfte Papiere aus unterschiedlichen Fasern, mit unterschiedlichem Gehalt in verschiedenen Formen. Sie dienen nicht nur als Materialien zur Weiterverarbeitung, sondern sind zugleich Bildinhalte. Die Materialien tragen ihre Entstehungsgeschichte und Existenz zwischen Wasser, Himmel und Erde im wechselnden Tageslicht immer wieder anders vor. Zerstossener Lapislazuli, als Mineral aus der Erde gewonnen, reflektiert tief leuchtend den Himmel auf der Wasseroberfläche. Leerräume bestehen als Spiegel des hellen Lichtes.

Gegensätze markieren die Schnittstellen zwischen Zivilisation und Natur, mit denen sich Vera Röhm auseinandersetzt. Synthetische Stoffe, natürliche Materialien, Durchsichtiges und Opakes, Strukturiertes und Glattes verletzen und verbinden sich, leisten Widerstand oder vereinigen sich.
Architektonischer Raum und alles, was diesen konstituiert, ist das Aktionsfeld von Felice Varini. Seine Methode besteht darin, einen Blickpunkt an einer bestimmten Stelle festzulegen, von welchem ausgehend eine Form konstruiert oder dekonstruiert wird. Er verwendet einfache geometrische Figuren wie Kreise, Quadrate, Ellipsen oder Linien, die monochrom auf sämtliche architektonische Elemente des Raumes aufge-tragen werden. Durch dieses Verfahren
entstehen verschiedenartige im Raum verteilte Figuren. Entsprechend diesem Prinzip erfährt der Betrachter die Deutung der Figur, wenn er oder sie sich in Richtung auf den Blickpunkt zubewegt.
F. Varini
Felice Varini, CH
Double cercle ouvert pour
couloir 1998
Detail
Auf wechselnde Betrachter-
standpunkte und Blickrichtung-
en reagiert dagegen die Arbeit von Klaus Staudt im Casino der Allianz. Transparente oder halbtransparente Trennwände, mit sandgestrahlten Flächen und stabähnlichen gedruckten Elementen ermöglichen je nach Lichteinfall und Standort Durchsicht, ergeben Schatten, klare Umrisse, rhythmische Gruppierungen und erzeugen zusammen mit den Bewegungen des Betrachters kinetische Effekte.
Klaus Staudt, D
Helios 1998
Felice Varini Klaus Staudt
Dora Maurers übereinandergelegte Farbraster auf einer Wand eines Konferenzraumes spielen mit dem Motiv des "trompe-l´œil" und täuschen vor, es handele sich um eine architektonische Erweiterung des Raumes. Dora Maurer, H
Quod libet Nr. 36
Gekippte Fläche
1997/98
Fotozellen und Mikrophone, verbunden durch ein feines Geflecht von Kabeln und elektronischen Bauteilen, registrieren jede kleinste Bewegung, jedes Geräusch eines Gegenüberstehenden oder Vorübergehenden und setzen sie in optische und akustische Reaktionen um. Kein Ablauf, keine Bewegung gleicht der anderen und keine Reaktion des transparenten Wandobjekts von Peter Vogel wird sich je wiederholen.





Peter Vogel, D
Licht/Klang-Analogie 1998
Peter Vogel
Dora Maurer
Pip Culbert Nichts als Nähte bleiben von den Textilien, die Pip Culbert als sozusagen zusam-
mengenähte Schnittpläne, weich fallende Konstruktionsmodelle oder stofflose Kleidungsgerüste in ihrer Kollektion präsentiert. Kein Stoff für Modisches, kein Stoff für Sentimentalitäten, aber viel Stoff für heitere Assoziationen.











Pip Culbert, GB
Raglan Raincoat 1998
Jan van Munster arbeitet unmittelbar mit Energien wie Licht, Magnetismus, Kälte, Hitze, mit gegensätzlichen Zeichen wie:
"+" und "-", "schwarz" und "weiß", "hell" und "dunkel" sowie mit gegensätzlichen Begriffen wie "Haß" und "Liebe", "anziehen" und "abstoßen", "Lärm" und "Stille" – Grundkomponenten, die in ihren Kombinationen allegorische Formeln für Leben sein könnten.

Jan van Munster Jan van Munster, NL
Brain Wave 1998
Mit "leuchtenden Vorbildern" stellt Vollrad Kutscher immer neue, überraschende historische Konstellationen zusammen und vor. Diese Vorbilder leuchten nicht selber, sondern werden lediglich durch Glühbirnchen projiziert – oder erhellt? Eine Frage der Rezeption … Rainer Fetting zählt nicht zu den konstruktiven und konkreten Künstlern, sondern gehörte in den 70er Jahren zu der Gruppe der Berliner "Jungen Wilden". Fetting ist ein Vertreter der "heftigen Malerei" und verfolgt einen neuen malerischen Realismus. Ein Realismus, bei dem "das Leben selbst, das Leben heute und dessen Verdauung im Leben wie in Bildern" ein wesentlicher Faktor ist. Seine zentralen
Themen sind Portraits, Stilleben, Natur- und Stadtlandschaften. In seinen Gemälden, die er als Metaphern versteht, schießen der Realität entlehnte Motive, visuelle Erfahrungen, Auseinandersetzungen und Bedeutungen zusammen. Sein Gemälde "Potsdamer Platz" hält den Zustand dieses vor dem 2. Weltkrieg belebtesten aller europäischen Plätze in dem Augenblick fest, als er zu der größten Baustelle Europas geworden ist. Einer Baustelle, an die sich Zweifel und Ängste, aber vor allem Hoffnungen für die Zukunft Berlins und seiner Umgebung knüpfen.

Vollrad Kutscher Vollrad Kutscher, D
Leuchtende
Vorbilder 1998
im Atelier
Rainer Fetting Rainer Fetting, D
Potsdamer Platz 1993
Arbeitsbeispiele/Texte
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